Eingesandt vom RGP Treffen am 16.09.2021
Hauptgesprächsthema am RGP-Treffen vom 16. September bildete ein nicht traktandiertes Geschäft: die Einsprache von Reini Wolf gegen ein «unmögliches Dach».
Zur Vorgeschichte: Im November 2017 hatte Küsnacht dem Kredit von 9.1 Mio Fr für eine Verbesserung der Zugänge auf den Mittelperron des Bahnhofs zugestimmt, mit behindertengerechter Rampe und Lift. Dem Antrag waren detaillierte Pläne beigelegt.
Heute, nicht ganz vier Jahre später, soll das Projekt realisiert werden. Nun, und Reini Wolf erläuterte dies mit grosser Detailkenntnis, hat sich das ursprüngliche Vorhaben tüchtig entwickelt. Vor allem bei der Bedachung haben offenbar die vier Jahre Ruhezeit gewaltige Wachstumsschübe ausgelöst. War im vom Souverän genehmigten Vorschlag noch eine Dachlänge von um die 40 m vorgesehen, so misst man jetzt über 60 m. Vor allem aber die Dachhöhe bringt, wie man im Volksmund so sagt, das Fass zum überlaufen: eine über drei Meter hohe längliche Schachtel (in der Auflage euphemistisch «Lichtband» genannte) ziert das Dach der Unterführung über die gesamte Länge. Das «unmögliche Dach» hat nun eine Gesamthöhe von 6.8 m.
Die Diskussion in der Gesamtrunde ergab folgende Stellungnahmen:
Wichtigstes Anliegen ist nach wie vor die schnelle Erstellung einer personenfreundlichen Unterführung.
Kein Verständnis zeigten die Anwesenden für das überdimensionierte Dach. Küsnacht ist kleinräumig; sachte, zurückhaltende Lösungen sind angebracht.
Ausserdem stellen sich folgende Fragen: Darf ein vom Souverän bewilligtes, mit detaillierten Plänen beschicktes Projekt dermassen verändert werden? Muss sich der Stimmbürger, die Stimmbürgerin nicht verschaukelt vorkommen? Müssten die Behörden nicht vorausblickend über derart massive Änderungen am Vorhaben informieren?
Wer ist zuständig? Ist es der Gemeinderat Küsnacht, ist es die SBB? Dies gilt übrigens auch für andere umstrittene Projekte, wie dem Kreisel oder den Forchbahnbauten. Niemand steht hin und sagt: Ich trage die Verantwortung.
Weitere Punkte der abendlichen Aussprache bildeten der ENAK Informationsanlass vom 1. Juni im Limberg. Die Veranstaltung wurde sehr geschätzt, und der Austausch mit den zuständigen Behörden beziehungsweise der Verwaltung ist vorbildlich.
Auch das Gipfelstürmer-Programm fand warme Worte. Es wird nun von einzelnen offenen Arbeitsgruppen weitergeführt, möglichst in Zusammenarbeit mit der Verwaltung und den Behörden. Die Küsnachter Gruppe hat eine Website «wir bleiben dran» mit aktuellen Infos und der Möglichkeit, sich einzuschreiben. Immer am 11. des Monats findet ein Stamm für Aktive und neu Interessierte statt.
Das nächste RGP-Treffen ist für den 24. November, 19.30 Uhr in der HesliHalle terminiert.
(rgp)